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    Die Zukunft von Signa Prime: Insolvenz in Eigenverwaltung geplant

    Die Zeiten für René Benkos Imperium sind düster. Das Management von Signa Prime arbeitet derzeit intensiv an den Vorbereitungen für eine Insolvenz in Eigenverwaltung, wie Insider Ertrag.com berichteten. Signa Prime, als werthaltigste Tochter der verschachtelten Signa Holding, steht im Zentrum dieser Entwicklungen. Aufgrund der Zahlungsunfähigkeit des Mutterkonzerns versuchen Investoren und Banken, durch eine Insolvenz in Eigenverwaltung Zeit zu gewinnen.

    Die Herausforderungen für Signa Prime

    Die Signa Prime hält bedeutende Anteile an renommierten Immobilien wie dem Berliner KaDeWe, dem „Goldenen Quartier“ in Wien und dem im Bau befindlichen Elbtower in Hamburg. Trotz ihrer Wertigkeit lasten auf ihr auch die meisten Schulden. Die Gesellschafter hoffen auf eine Erholung der Immobilienwerte und sehen in einer Insolvenz in Eigenverwaltung einen strategischen Schachzug, der ihnen die benötigte Zeit verschaffen könnte. Die Prognose ist optimistisch, dass sich die Lage auf dem Immobilienmarkt in den nächsten zwei bis drei Jahren aufgrund sinkender Zinsen verbessern könnte.

    Banken und ihre Perspektive

    Auch viele Banken teilen diese Perspektive. Sie möchten Zwangsversteigerungen vermeiden, die sich wertmindernd auswirken könnten. Ein Restrukturierer aus der Immobilienszene erklärt, dass die Kredite vieler Banken und institutioneller Investoren mit Hypotheken gesichert sind, die von hohen Grundstückswerten ausgehen. Infolgedessen halten die Kreditgeber derzeit inne und fordern ihre Außenstände bei der Signa nicht ein.

    Die brisante Lage und der Sanierungsplan

    Der SPIEGEL berichtete zuvor über den Antrag, und derzeit wird unter Hochdruck an einem Sanierungsplan gearbeitet. Dieser Plan soll das Gericht von der Notwendigkeit einer Insolvenz in Eigenverwaltung überzeugen. Der Antrag wird in den nächsten zwei Wochen erwartet. Sollte das Gericht jedoch nicht überzeugt werden können, droht der Signa Prime die Liquidation, da die finanzielle Situation des Unternehmens äußerst angespannt ist.

    Signa-Gruppe im Wandel

    Die Signa-Gruppe, unter der einstige Immobilienmogul Benko, geriet in den letzten Monaten massiv unter Druck. Steigende Zinsen, Energiepreise und Baukosten führten dazu, dass die Gruppe in Wien ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung beantragte. Der Rechtsanwalt Christof Stapf wurde zum Insolvenzverwalter ernannt. Die Gruppe hat bereits Insolvenzen von Signa Holding, Signa Sports United und der Deutschland-Tochter Signa Real Estate Management Germany erlebt. Selbst die Wiggle CRC, einer der größten Online-Fahrradhändler, hat ihr internationales Geschäft eingestellt.

    Der Fall Benko in den Medien

    René Benko, einst auf der Forbes-Reichenliste, ist nun aufgrund des Insolvenzantrags von dieser Liste verschwunden. Forbes begründet dies mit den aktuellen Vorkommnissen und dem Einbruch des Benko-Reichs. Kritisiert wird, dass Benko sein Geschäft „großteils mit Fremdkapital und durch das Umgarnen der österreichischen Polit- und Wirtschaftselite aufgebaut“ hat. Sein Vermögen wurde von Forbes bereits in den letzten Monaten deutlich niedriger eingeschätzt. Im November 2023 belegte Benko mit geschätzten 2,8 Milliarden Dollar nur noch Platz 1105 der weltweiten „Forbes“-Liste.

    Die Zukunft von Signa Prime bleibt ungewiss, doch die Insolvenz in Eigenverwaltung könnte eine strategische Maßnahme sein, um das Unternehmen langfristig zu stabilisieren. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob das Gericht von der Notwendigkeit dieses Schrittes überzeugt werden kann.

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