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    Engelhorn Erbe: Multimillionärin Marlene Engelhorn initiiert Bürgerrat zur Vermögensrückverteilung

    Die deutsch-österreichische Sozialaktivistin und Millionenerbin Marlene Engelhorn, Nachfahrin des BASF-Gründers Friedrich Engelhorn, setzt ihren Plan um, 90 Prozent ihres Erbes in Höhe von 25 Millionen Euro zu spenden. Die Initiative zielt darauf ab, einen Bürgerrat namens „Guter Rat für Rückverteilung“ einzurichten, der über die Verwendung des Vermögens entscheiden soll, ohne die direkte Mitsprache der Erbin.

    Engelhorn betont die ungleiche Verteilung von Vermögen in der Gesellschaft, indem sie darauf hinweist, dass das reichste Prozent rund die Hälfte des Gesamtvermögens besitzt. Sie selbst sieht sich in der privilegierten Position, ein ererbtes Vermögen zu verwalten, ohne selbst dazu beigetragen zu haben. In diesem Kontext äußert sie auch ihre Besorgnis über die Herausforderungen, denen Menschen mit Vollzeitarbeit gegenüberstehen, insbesondere in Bezug auf Steuerbelastungen, was ihrer Meinung nach die demokratischen Prinzipien gefährden kann.

    Das neu geschaffene Gremium „Guter Rat für Rückverteilung“ wird die Aufgabe haben, nicht nur das Vermögen von Marlene Engelhorn zu verwalten, sondern auch Ideen zur Rückverteilung von Vermögen in Österreich zu entwickeln und entsprechende Empfehlungen auszusprechen. Der Auswahlprozess für die 50 Mitglieder des Rates erfolgt über eine mehrstufige Methode, bei der 10.000 zufällig ausgewählte österreichische Bürgerinnen und Bürger über 16 Jahren kontaktiert werden. Das Institut „Foresight“ unter der Leitung des Sozialforschers Christoph Hofinger wird schließlich die ausgewählten Mitglieder bestimmen.

    Es wird betont, dass das Mitspracherecht von Marlene Engelhorn begrenzt ist, und die Organisation des Rates liegt in den Händen eines unabhängigen Teams. Das Geld darf nicht für verfassungswidrige, lebensfeindliche oder menschenverachtende Zwecke verwendet werden und ist nicht für profitorientierte Organisationen vorgesehen. Die Gruppe hat jedoch die Freiheit, das gesamte Vermögen an eine Institution oder mehrere zu verteilen, sowohl im In- als auch im Ausland.

    Im Falle einer Nichtübereinstimmung innerhalb des Rates, die zu keiner breiten Zustimmung führt, kehrt das Geld zurück an Marlene Engelhorn. Sie plant, das verbleibende Geld für die Finanzierung der Übergangszeit zu nutzen, bis sie selbst ins Erwerbsleben einsteigt. Engelhorn gehört zur Engelhorn-Dynastie, die das Vermögen aus dem Verkauf des Pharmakonzerns Boehringer aus Mannheim geerbt hat. Das Vermögen der Familie wird auf 2,2 Milliarden Euro geschätzt, womit sie den 102. Platz unter den 500 reichsten Deutschen belegen.

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