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    BMW München: 650 Millionen Euro Investition für den vollständigen Umstieg auf Elektroautos

    Das BMW-Stammwerk in München steht vor einem bedeutenden Wandel, da es sich darauf vorbereitet, das erste Werk des Unternehmens zu werden, das sich vollständig von der Verbrennertechnologie verabschiedet und auf die Produktion von Elektroautos umstellt. Der Automobilhersteller investiert beachtliche 650 Millionen Euro in den Umbau der Produktionsstätte.

    Werksleiter Peter Weber führt durch das komplexe Bauprojekt, das die Errichtung einer neuen Lackiererei und den Ausbau des Karosseriebaus umfasst. Dies ist jedoch nur ein Teil des umfassenden Plans, der den Abriss und den Neubau erheblicher Teile der Fabrik beinhaltet. Zusätzlich zu Lackiererei und Karosseriebau werden drei neue Produktionshallen hinzugefügt. Ab dem Jahr 2027 soll das Stammwerk ausschließlich Elektroautos produzieren.

    Das Bauprojekt beinhaltet auch den Abriss der Halle 140, die bis 1962 errichtet wurde und die damalige Neue Klasse produzierte, die BMW vor der Pleite rettete. Die Veranstaltung zur Abschiednahme von der Halle 140 diente dazu, die Herausforderungen des Umbaus bei laufendem Betrieb zu erläutern.

    Die tägliche Produktion in München umfasst derzeit fast 1000 Fahrzeuge, darunter der herkömmliche BMW 3er und der vollelektrische i4, die beide auf derselben Produktionslinie gefertigt werden. Im Jahr 2026 soll die Serienproduktion von Fahrzeugen auf der neuen Elektroplattform „Neue Klasse“ beginnen, gefolgt von der vollständigen Umstellung auf batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) im Jahr 2027.

    Produktionsvorstand Milan Nedeljković betont, dass der Umbau nicht nur aufgrund der Neuen Klasse erfolgt, sondern auch aufgrund der Notwendigkeit, die Montagehalle aufgrund ihres Alters zu erneuern. Dieser aufwendige Umbau unterscheidet das Münchner Werk von anderen und stellt sicher, dass es optimal auf die Produktion von Elektroautos ausgerichtet ist.

    Die Vorbereitungen für den Umbau begannen bereits früher, mit der Verlagerung der Motorenfertigung nach Hams-Hall in England und Steyr in Österreich, um Platz zu schaffen. Weber betont, dass dies eine große Chance für das Werk darstellt, die Komplexität zu reduzieren und Prozesse zu vereinfachen. Dank des frühzeitigen Zusammenspiels von Entwicklung und Produktion wird die Anwendung unterschiedlicher Technologien minimiert, und die Anzahl der Arbeitsstunden pro Fahrzeug soll um ein Viertel im Vergleich zu 2019 sinken.

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